In vielen Büros, Fluren und Werkstätten gehören sie seit Jahrzehnten zur Grundausstattung: Leuchtstoffröhren. Aus gutem Grund, denn Gegenüber den vorher üblichen Beleuchtungen aus Glühbirnen boten sie eine enorme Effizienzteigerung.
Doch mittlerweile gelten selbst diese einstigen Sparwunder wieder als Energiefresser. Vielerorts wird der Austausch durch LED-Lichtquellen beworben. Aber lohnt sich das? Wir haben nachgerechnet.
Ein einfaches Rechenbeispiel: Eine übliche mittlere Leuchtstoffröhre bezieht eine Leistung von 36 Watt. Eine LED-Röhre mit etwa gleichem Lichtstrom bezieht eine Leistung von nur 20 Watt, also 16 Watt weniger. Angeboten werden diese Produkte für Preise um 15 Euro.
Im nebenstehenden Online-Rechner kann nun ermittelt werden, welche Auswirkung die Einsparung hat. Geht man von einer mittleren Nutzungsdauer von 8 Stunden pro Tag (z. B. in einem Büro) und einem Strompreis von 34 Cent pro Kilowattstunde aus, so ergibt sich eine jährliche Ersparnis von fast 16 Euro. Damit hat sich der Austausch schon nach einem Jahr amortisiert – in jedem weiteren Jahr macht sich dieser Betrag als direkte Ersparnis bemerkbar. Geht man von einem Gebäude mit 100 solcher Leuchten aus, beträgt die jährliche Ersparnis bereits 1.588 Euro.
Konventionelles Vorschaltgerät
(Quelle: D-Kuru, Inductor for a fluorescent lamp, CC BY-SA 3.0 AT)
Starter (Quelle: Tympanus, RelaisSchnellstarterLSR, CC BY-SA 3.0 DE)
Die Umrüstung lohnt sich also sehr schnell, und der Tausch kann oft von Laien durchgeführt werden. Dennoch gilt es dabei einige Punkte zu beachten:
- Bauartbedingt strahlen LED-Röhren das Licht meist nicht in alle Richtungen gleichmäßig ab. Gerade bei Deckenbeleuchtungen sollte daher geprüft werden, ob das Ersatzleuchtmittel in die richtige Richtung gedreht wurde. In Umgebungen, die eine gewisse Mindestbeleuchtungsstärke (z. B. aus Arbeitsschutzgründen) erfordern, sollte geprüft werden, welches LED-Produkt die Anforderungen erfüllt.
- Herkömmliche Leuchtstoffröhren wurden stets mit Vorschaltgeräten betrieben. Dabei gibt es verschiedene Typen: konventionelle (elektromagnetische) Vorschaltgeräte und elektronische Vorschaltgeräte. In den meisten Fällen kann das Vorschaltgerät einfach in der Leuchte verbleiben. Dies ist jedoch vom Typ der verwendeten LED-Röhren abhängig und sollte vorher abgeklärt werden. In einigen Fällen (oder auch zum Erreichen der höchstmöglichen Effizienz) muss das Vorschaltgerät abgeklemmt werden. Dies sollte nur von Elektrofachkräften durchgeführt werden. Im Zweifel lohnt eine Beratung durch einen Fachmann.
- Bei konventionellen Vorschaltgeräten wurde in der Leuchte zusätzlich ein sogenannter Starter verbaut. Dieser muss entfernt werden. An seiner Stelle wird ein Dummy (Brücke) eingesetzt, welcher meist mit LED-Röhren mitgeliefert wird. Der Wechsel kann von Laien durchgeführt werden.
Das Ergebnis zeigt: Der Austausch alter Leuchtstoffröhren rentiert sich bereits nach rund einem Jahr. Grund für dieses erstaunliche Sparpotential ist neben der aktuellen Strompreisentwicklung auch der stetige Preisabfall bei LED-Produkten und die Tatsache, dass Beleuchtungen viele Stunden pro Tag in Betrieb sind. Im Vergleich zu Anlagen, die nur wenigen Minuten laufen, bieten sie daher enorme Möglichkeiten für Einsparungen. Zudem kann bei LED-Beleuchtungen von einer längeren Lebensdauer ausgegangen werden, da häufige Ein- und Ausschaltvorgänge diese nicht (wie bei Leuchtstoffröhren) verkürzen.
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